Das Wichtigste für mich im Umgang mit Menschen ist das aufrichtige Interesse am Gegenüber. Ich interessiere mich sehr für Menschen, deren individuelle Situation und Geschichte(n), ihre familiäre Prägung, dafür, wie sie zu dem geworden sind, was sie sind, und wie sie ihr Leben in die Hand nehmen.
In unzähligen Begegnungen, Gesprächen und Mediationen ist mir klar geworden, dass jede Person ihr Päckchen zu tragen hat, auch wenn der äußere Anschein manchmal etwas anderes vorgibt. Das macht das Leben so spannend, intensiv und zuweilen auch so schwer.
Der in der Mediation so entscheidende Perspektivwechsel ist mir allein schon dank der vielen und langjährigen Auslandsaufenthalte zur Selbstverständlichkeit geworden. Sowohl in meinem eigenen privaten Umfeld wie auch in beruflichen und interkulturellen Zusammenhängen habe ich die Erfahrung gemacht, dass zum Umgang miteinander und zum Wachsen aneinander immer auch die Fähigkeit zum Perspektivwechsel und die Bereitschaft, das Gegenüber zu verstehen, eine sehr wichtige und hilfreiche Voraussetzung ist. Dabei heißt verstehen nicht immer einverstanden sein, sondern erst einmal nur, dem Gegenüber aufmerksam zuzuhören und sich darauf einzulassen, sich in seine oder ihre Position einzudenken und einzufühlen.
Ich bin überzeugt von dem strukturierten Verfahren der Mediation. Bisher habe ich noch keine Mediation erlebt, die sich nicht gelohnt hätte. Ich halte dieses Verfahren für einen Beitrag zur Friedenssicherung in unserer Gesellschaft. Es ändert die Sprache und Wahrnehmung und verbessert die Konfliktfähigkeit der einzelnen Person sowie die Kommunikation miteinander.
Wer einmal eine Mediation miterlebt hat, reflektiert sich selbst anders und spricht danach anders mit seinem oder ihrem Gegenüber.